5 Toptips wie du die richtige Kajakschule findest
Es ist nicht so einfach auszuwählen, welcher Kajakkurs, Kajakschule oder Führungsfahrt für einen am besten passt. Hier ein paar Punkte, welche dir bei deiner Suche helfen können und du berücksichtigen solltest bevor du einen Kurs oder eine Führungsfahrt bei einer Kajakschule buchst.
1. Qualifikationen / Kajaklehrer
Man würde meinen, dass man dies nicht extra erwähnen muss, aber es ist erstaunlich, wieviele Angestellte in einer Kajakschule keine Qualifikationen haben. In Österreich braucht man eigentlich keine professionelle Ausbildung als Kajaklehrer und passende Kurse werden nur sehr selten bzw. gar nicht angeboten. Deshalb haben wir unsere Ausbildungen im Ausland mit dem Britischen Fachverband - British Canoeing absolviert. Wir sind der Meinung, dass es sehr wichtig ist als Kajaklehrer ausgebildet und geprüft zu sein, um sicher zu stellen, dass das Wissen und Niveau ausreichend ist, um mit Gästen im Kajak unterwegs zu sein - vor allem auf Flüssen. Es zeigt mir als Gast / Kursteilnehmer auch, dass ich mir erwarten kann, einerseits sicher durchs Wildwasser geführt zu werden und andererseits auch, dass dieser Kajaklehrer weiss, wie man unterrichtet und ich etwas lernen kann.
Wenn ich einen Bergführer bezahlen, um mit mir das Matterhorn zu besteigen, erwarte ich auch, dass dieser eine weltweit anerkannte Ausbildung absolviert hat. Warum sollte man dies nicht auch erwarten können, wenn man sich mit dem Kajak ins Wildwasser begibt?!
2. Ortskenntnis
Ein Kajaklehrer und Guide muss eine gute Ortskenntnis der Umgebung und der Flüsse haben, wo er arbeitet. Neben den absoluten Grundlagen wie Ein- und Ausstieg der Flussstrecke, sollte man auch noch ein paar Notausstiege kennen, falls es einen Notfall oder ein Problem gibt.
Natürlich gehört das Wissen über die richtige Linie am Fluss ebenso dazu. Diese kann und sollte wenn möglich auch an die Fähigkeiten und Tagesverfassung der Gäste angepasst werden wie zum Beispiel eine leichtere Linie bei Nervosität oder Müdigkeit mit weniger Risiko und mehr Spass. Plätze am Fluss zu kennen, wo die Schüler innerhalb ihrer Komfortzone Techniken üben können, erhöhen den Lernerfolg enorm. Es ist weder hilfreich, noch sicher, eine Übung an einem Standort zu absolvieren, wo direkt dahinter eine grosse Walze wartet. Hier wird die Aufmerksamkeit nur darauf liegen, nicht in der Walze zu landen, anstatt sich auf das Training zu konzentrieren.
Auch bei unseren Auslandstouren im Indischen Himalaya, Peru, Chile und Argentinien, haben wir jeden Fluss vorher selber befahren, auf dem wir Gäste mitnehmen. Leider sind wir schon mehrmals Augenzeugen von anderen Gruppen geworden, wo diese Ortskenntnis nicht vorhanden war und deren Gäste von der Schwierigkeit der Stromschnellen bzw. der Streckenlänge absolut überfordert waren.
3. Gruppengrösse
Je grösser die Gruppe, umso weniger Zeit bekommt man direkt mit dem Kajaklehrer! Bei 8 Schülern mit einem Kajaklehrer ist es sehr schwierig überhaupt etwas zu lernen. Die hinteren Teilnehmer haben keine Chance die Linie des Kajaklehrers zu sehen und wenn die vorderen Teilnehmer dieser nicht richtig folgen, ist man mehr oder weniger sich selbst überlassen. Wer zu den besseren Schülern zählt, wird meist zum Schlusslicht gemacht und kann somit nicht wirklich was dazulernen! Bei 8 Anfängern mit einem Kajaklehrer wird von den Kursteilnehmern mehr oder weniger vorausgesetzt, dass man nach einer Kentern ohne Hilfe selbständig mit seiner gesamten Ausrüstung ans Ufer kommt, da der Kajaklehrer die restliche Gruppe nicht unbeaufsichtigt lassen kann.
Bei der Kayak School Arlberg haben wir deshalb entschieden maximal mit 4 Teilnehmer pro Kajaklehrer bei Anfängerkursen und ab Wildwasser 4 mit einem Verhältnis von maximal 3:1 unterwegs zu sein.
4. Fähigkeiten der Teilnehmer
Eine Gruppe mit unterschiedlichen Fähigkeiten ist ein Alptraum - nicht nur für den Kajaklehrer, sondern auch für alle Teilnehmer. Neue Techniken und Fähigkeiten erlernt man bekanntlich am besten innerhalb seiner Komfortzone. Dies ist natürlich nicht der Fall, wenn einem der Fluss zu schwierig ist und den restlichen Teilnehmern zu leicht. Dies erzeugt nur Stress, Frustration und Konflikte innerhalb der Gruppe und am Ende des Tages ist keiner Glücklich.
Wir hatten schon Gäste bei uns, welche uns von Kursen erzählten, wo sie das Kajaken beinahe aufgegeben hätten. Das können wir gut verstehen, denn es macht keinerlei Spass den halben Tag nur damit zu verbringen ans Ufer zu schwimmen und sein Kajak auszuleeren bzw. wartend im Kehrwasser sitzen zu müssen anstatt etwas zu lernen! So sollte ein Tag am Fluss nicht aussehen.
5. Ausrüstung
Wer einen modernen und dynamischen Kajakstil unterrichtet, muss auch die passende Ausrüstung dazu anbieten. Uns ist es wichtig, dass Gäste im passenden Kajak lernen können. Es funktioniert eben nicht, wenn man lernen soll, die Kanten des Kajaks einzusetzen, aber in einem 20 Jahre alten runden Boot sitzt. Wenn man auf YouTube schon studiert hat, was sein Vorbild im Wildwasser für Manöver fährt und dann für den Kajakkurs in einen Dancer gesteckt wird, kann es kein guter Tag am Fluss werden. Leider übertreiben wir hier auch nicht - alles schon mit eigenen Augen gesehen.
Zur Ausrüstung gehört natürlich auch die Bekleidung! Eine Schwimmweste sollte fürs Kajaken gemacht sein und regelmässig getestet werden, damit sie auch noch genug Auftrieb hat, falls man doch einmal Schwimmen gehen sollte!! Ein Neoprenanzug, der beim Paddeln die Achseln aufscheuert oder eine Jacke, die einen in der Bewegungsfreiheit einschränkt, macht auch keinen Spass! Und der Spass sollte bei so einer tollen Sportart, wie dem Kajaken einfach dabei sein!!!
Hier sind sie also, unsere 5 Toptipps, um eine Kajakschule oder einen Guide für eine Führungsfahrt auszusuchen. Trau dich ruhig ein paar Fragen zu stellen, bevor du dich entscheidest. Somit findest du die richtige Kajakschule für dich und auch den passenden Kurs für deine Fähigkeiten und Ziele! Wir wünschen dir viel Spass im Kajak!